Supinationstrauma oder „Umknicken“ im Fuss:

 

Ein 51.-jähriger passionierter Läufer stellte sich mit Schmerzen im rechten Fussgelenk vor. Diese tauchten immer wieder bei Läufen oder auch Wanderungen auf, Untergrund und Distanz spielten dabei keine entscheidende Rolle.

In der Anamnese gab der Patient einen kleinen Waldunfall vor 1 Jahr beim Joggen an:

er sei in ein ´Loch` getreten und dabei wahrscheinlich auch noch umgeknickt.

 

Ein anschließendes MRT ergab keinen Befund. Entzündung, Knochenabsplitterung, Verletzung des Bandapparates oder ähnliches konnten ausgeschlossen werden.

Die damalige Behandlung sah eine 4-wöchige Schonung mit Hilfe einer Gelenksorthese (stabile Bandage) vor. Die Schwellung und die Beweglichkeit des Fußes normalisierte

sich deutlich. Eine langsam aufgebaute Belastungssteigerung unter physiotherapeutischer Begleitung war zunächst vielversprechend.

Es kehrten jedoch nach etwa 3 Monaten anhaltende Schmerzen zurück.

 

Die Untersuchung ergab eine Einschränkung der Beweglichkeit im oberen und unteren Sprunggelenk. Das Wadenbein lies sich nicht frei bewegen und eine Beckenverwrringung komplettierten den Befund.

Der Fuß war mein Behandlungsbeginn mit dem Schwerpunkt der Korrektur des oberen

und unteren Sprunggelenks, um ein normales Abrollen des Fusses wieder herzustellen. Danach folgte eine Lockerung des Wadenbeines mit anschließender, durchaus schmerzhafter Behandlung der Faszien und Muskeln des gesamten Beines.

Zum Schluss korrigierte ich die Beckenfehlstellung zunächst mit einer lockernden Muskeltechnik und einer anschließenden Manipulation.

Nach ersten Gehversuchen fühlte sich der Patient deutlich beweglicher und schmerzfreier.

 

Um die Korrektur des Fusses zu stabilisieren, legte ich ein Kinesiotape an und bat den Patienten das Gelenk bis zu unserem nächsten Termin, 3 Wochen später, zu schonen.

Als Hausaufgabe wurden noch Dehnungsübungen für den ganzen Körper angeleitet.

 

Beim nächsten Termin war der Gelenkschmerz deutlich weniger, das Abrollen des Fusses normalisiert und die erneute Befundung ergab nur noch leichte muskuläre Verspannungen von Bein und Rumpf.

Die Verspannungen liessen sich durch die Korrekturen des Sprunggelenkes und der Beckenfehlstellung erklären. Der Körper musste zunächst mit dieser Umstellung wieder

neu ´programmiert` werden.

 

Einfache Supinationstraumen werden häufig mit Ruhigstellung und Orthesen behandelt. Eine frühzeitige osteopathische Behandlung, schon unmittelbar nach dem Trauma, kann nachfolgende Probleme deutlich reduzieren, wenn nicht so gar völlig verhindern.